Donnerstag, 8. Juli 2010
Fohlen Jünter
Die deutsche Nationalmannschaft ist gestern (leider) ausgeschieden. Man muss zugestehen, dass die Spanier verdient in das Finale einziehen, da sie ihr bis anhin wohl bestes Spiel abgeliefert haben. Der hervorragende deutsche Attraktiv-Fussball hat in der Schweiz Sympathien geerntet. Trotz allem ist die Abneigung gegenüber unseres Nachbarlandes nachwievor gross - und mir unerklärlich. Jedoch ungeniert wieder deutsche Musik hören, deutsches Fernsehen konsumieren oder Reisen buchen. Aber lassen wir das Thema, es geht um Fussball.
Bevor die deutsche Mannschaft die Heimreise antreten wird, bestreiten Jogi's Männer noch das Spiel um den dritten Platz. Und dies wird nicht nur ihr letzter Auftritt sein. Auch einer der grössten TV-Experten des deutschsprachigen Raumes verlässt nach zwölf Jahren sein Amt.
Günter Netzer wird ein letztes Mal an der Seite von Gerhard Delling seine zielgenauen, trockenen Analysen kundtun. Im Schweizer Fernsehen können wir davon nur träumen. Tiefgründig, sachlich und absolut kompetent. Da reicht ein Dani Gygax nicht aus, auch kein Gilbert Gress. Das sind Welten. Und das liegt nicht nur am ehemaligen Real Madrid-Spieler Netzer. Auch im Zweiten Deutschen Fernsehen ist das Niveau ähnlich hoch. Katrin Müller-Hohenstein und Oliver Kahn. Bereits an der ersten gemeinsamen Weltmeisterschaft ein eingespieltes Duo. Und dem Torwart-Titan zuzuhören ist schlicht und einfach spannend und packend. Wie er mit leuchtenden Augen von vergangen Erlebnissen berichtet und das Gefühl übermittelt, als wäre er noch immer ein Teil der Mannschaft. Priceless!
Und so werde ich bei den beiden verbleibenden Spielen wieder auf das Fernsehen unseres Nachbarn setzen. Um treffende Expertisen von Kahn oder Netzer zu hören, während das SF eine weitere Folge der Comedy-Reihe "Gress & Salzgeber in Love" (fehlt nur noch Egli) ausstrahlt.
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